Narren zeigen beim Bunten Abend ihr Können. Wiedersehen mit alten Bekannten
Von Jürgen Ziegelmeir
Rain Eine grandiose Show hat der Faschingsclub Rain bei seinem ersten „Bunten Abend“ geboten. „Machen sie mit uns gemeinsam einen Ausflug in die Welt der Fantasie“, forderte Präsidentin Simone Schmid die Zuschauer in der Dreifachturnhalle auf. In mehr als fünf Stunden zündeten die Narren ein Feuerwerk mit Tanz, Theater und Gesang. Außerdem gab es als Überraschung noch ein Wiedersehen mit alten Bekannten.
Sieben Jahre pausierte der Vokalkreis, ehe er nun auf die Bühne zurückkehrte. Im Märchen „Die Weisen von Schexing“ standen Karin Weber, Barbara Würmseher und Robert Krause der „Königin“, verkörpert von Can Coskun, Rede und Antwort. „Mal gibt es einen Lutz, dann wieder nicht“, erzählten sie ihr von der wechselhaften Gastronomie. Ihre Sangeskünste bewiesen sie in Liedern wie: „Immer wieder sonntags, kommt die
Erinnerung!“ Obwohl der Dekan Menzinger fehlt, sei das Lächeln von Stadtpfarrer Kolbinger doch schon heute legendär. Mit ihrem kleinen Musical knüpften die Vier an alte Zeiten an und zeigten, dass sie nichts verlernt haben.
Die Wahl im Jahr 2014 machte sich Büttenredner Wolfgang Haschner zum Thema. Im Refrain seiner Reime „Who is the voice of Lechgebiet“, fragte er nach den Kandidaten als möglicher Nachfolger von Bürgermeister Gerhard Martin – falls dieser nicht mehr antritt. „Der Hafner Hans, der kann’s“, meinte er, oder: „Der Karl Rehm in aller Munde, ist der George Clooney der Rainer Runde.“ Als Sinnbild der schwierigen Suche ließ Haschner die einzelnen Blätter mit den Namen zu Boden fallen.
Unvergleichliche Mimik verleiht den Witzen die Würze
Im Kontrast dazu stand der Vortrag von Mona Rauschenberg und Conni Marb, der von den Schwierigkeiten der Frauen über 50 handelte: „Kommst du ins Klimakterium, läuft dir der Mann davon!“ Sie entlockten den Zuschauern manchen Lacher, indem sie der Gürtellinie nahe rückten – wenn sie vom Damenabend erzählten, bei dem es auf Spielzeug für Frauen, egal ob mit oder ohne Stecker, 20 Prozent Rabatt gibt. „Natürlich alles außer Tiernahrung“, wie sie mit ihrer unvergleichlichen Mimik bestätigten. Und gerade sie ist es, die ihren Witzen die Würze verleiht.
Gesang auf hohem Niveau präsentierten die Zauberwürfel in Gestalt von Monika Meier, Christa Wiest, Bernhard Lill und Wolfgang Haschner. Zur Melodie von Abba „Super Trouper“, zogen sie als Überraschung unter einem schwarzen Tuch den „Thermomix“ hervor. Mit ihrer Sprachakrobatik schossen sie manche Spitze ab. Unter anderem auf den Metzger, der für diesen Abend die Bewirtung übernahm: „Seine Kochkunst darf man nicht hochsterilisieren.“
Dass Rain auch über talentierte Kabarettisten verfügt, bewiesen Paul Schumann alias Udo Lindenberg und Christian Marb, verkleidet als Horst Schlämmer. Marb war es, der das Publikum auf seine Seite brachte, weil er die Reihe ablief und den Frauen attestierte: „Sie sind aber ein steiler Zahn.“
Anschließend legte das Duo als die Prinzen Poldi und Doldi in der Parodie auf Waltraud und Mariechen noch eine Schippe drauf. Paul Schumann schien mit seiner Rolle zu verschmelzen und ließ zum fränkischen Original fast keinen Unterschied erkennen.
So wischten sich viele die Lachtränen aus dem Gesicht, um dann wieder über die Akrobatik der Garden zu staunen an diesem unterhaltsamen Abend voller Fantasie und Magie.
Mit freundlicher Genehmigung der Donauwörther Zeitung und Jürgen Ziegelmeir