Nicht lange aber herrscht Faschingsruhe: Die Verantwortlichen bereiten den Fasching 77/78 in vielen Sitzungen ab August vor. Die Generalversammlung mit Neuwahlen findet statt. Das Ergebnis:
Präsident Manfred Arloth und Vize Friedrich-Wilhelm Bressel werden einstimmig in ihrem Amt bestätigt. Auch Hertha Knoll, Centa Höringer sen. und jun., Waltraud Forthofer, Marianne Hirschbeck, Fritz Bischoff, Edith Bressel und Johann Ruf bleiben im Amt.
Am 22.11. um 22.22 Uhr findet im überfüllten Nebenzimmer des Gasthof Schmelcher die Vorstellung des neuen Prinzenpaares statt:
Rosenfee Ruth I. (Ruth Krämer, Rain) und Ihr Ehemann Zuckerbaron Detlef I. (Detlef Krämer, Rain) schwingen das Zepter in der Faschingssaison 77/78.
„Freitag der 13., bringt den tillynesischen Narren Glück“ schreibt die Donauwörther Zeitung in großen Lettern als Überschrift.
Erstmals, so beschlossen in einer Geheim-Sitzung des Ehrenausschusses des FCR, wird eine Persönlichkeit, die sich um den Fasching verdient gemacht hat, zum „Ritter“ geschlagen: Karl Würmseher, 1. Bürgermeister von Rain, wird für diese Ehre auserkoren. „Ritter Sieh auf“ (auf schwäbisch „Siach“ genannt) mit der Erlaubnis, sich auch „Der barocke Beschützer des Tores zum Ries“ zu nennen, sind seine künftigen Ehrentitel.
Aus 3 Bunten Abenden werden diesmal vier, denn auch Niederschönenfeld tritt an den FCR heran. Im neuen Bürgerhaus findet also eine weitere, viel beklatschte und belachte Aufführung statt. Nach vielen Auftritten auf Bällen, im Altersheim, in der Pflegeanstalt in Schweinspoint usw. folgt der immer umfangreichere Faschingszug am Faschingssonntag. Da sich bei diesen Faschingszügen ganz besonders schon seit Jahren die Stadtsparkasse engagiert, wird Gottfried Lauterbach in dieser Saison zum Ehrenkomiteemitglied ernannt.
Der Kinderball, dessen sich ganz besonders schon immer Friedrich Wilhelm Bressel, Werner Nürnberger und Centa Höringer annehmen, beendet das bunte Treiben. Bei diesem Ball regieren Prinzessin Anja I. (Anja Nagler, Rain) und Prinz Rainer I. (Rainer Nitsche, Rain).
Ein Phänomen soll in dieser Saison nicht unerwähnt bleiben: Ohne offensichtliches Zutun des FCR wird die „Weiberfasnacht“ am Lumpigen Donnerstag allmählich ein Treff für Rain und die weitere Umgebung.
Am 25.07.78 ist aber trotz der vielen Erfolge in der Donauwörther Zeitung zu lesen: „Faschingsclub ohne Präsident“. Ein Wermutstropfen bei der Hauptversammlung ist, dass sich nach dem Rücktritt von Präsident Manfred Arloth vorläufig kein Nachfolger findet. Arloth begründet seinen Rücktritt so: „Sieben Jahre Fasching sind eine lange Zeit. Ich habe gern mitgearbeitet, doch jetzt verbieten berufliche und auch private Gründe eine erneute Kandidatur“.
Er dankt allen Mitgliedern für ihren Einsatz und hebt Hertha Knoll als „Chef-Organisatorin“ der Bunten Abende sowie Centa Höringer als „Gardemutter“ besonders hervor. Ein besonderes „Dankeschön“ richtet er auch an die Gardemädchen.
Die nachfolgenden Wahlen zeigen: Der Fasching soll weitergehen!
In der Garde waren Johanna Sedlmeir, Brigitte Hampel, Gudrun Nitsche, Berta Ziegler, Marianne Mayr, Marianne Neubauer, Irene Poperl, Hermine Mayr, Anita Heindel, Silvia Stempfle.