14 Tage vor dem 11.11.76 wirbt die TSV-Vorstandschaft (Anton Fuchs und Fritz Stempfle) Frau Hertha Knoll an, sich doch des Faschings mit anzunehmen. Spontan wird die Zusage gegeben und ebenso eifrig wird in den nächsten Wochen versucht, ein Prinzenpaar auf die Füße zu stellen. Das von Manfred Arloth und Werner Nürnberger komponierte Komiteelied wird geprobt und auf Vorschlag von Hertha Knoll der Versuch unternommen, statt Krönungsball in aller Eile eine Festsitzung mit Buntem Abend aufzuziehen.
In einer Arbeitssitzung im Gasthof Schmelcher, die am 22.11. stattfindet, wird Manfred Arloth zum Präsidenten gekürt und Friedrich-Wilhelm Bressel zum Vize ernannt und beide mit Applaus „verbeamtet“.
Pünktlich um 22.22 Uhr wird den Gästen das neue Prinzenpaar Rosenfee Helga I (Helga Heidler) und Ehemann Zuckerbaron Horst I. (Horst Heidler) vorgestellt. Beide verstehen es, die Regentschaft fest in die Hand zu nehmen und werden begeistert gefeiert.
Auch die für den Hofstaat notwendige Garde findet sich, und bereits am 7.01.77 findet im Lutzsaal die erste Prunksitzung mit Buntem Abend statt. Viele Vereine und Organisationen werden angeworben und die Donauwörther Zeitung schreibt: Toll trieben es die Rainer – so schnell es geht, muss man gerechterweise aber auch feststellen: das angebotene Programm ist zu lang! Von 20.00 Uhr bis 2.00 Uhr müssen die Zuschauer sitzen – aber, durch ihre Begeisterung hingerissen, wird darüber nicht mal geschimpft.
Auftritte bei verschiedenen Faschingsbällen wechseln ab mit weiteren Vorstellungen in Bayerdilling und einem 3. Bunten Abend in Rain.
Dann folgt wieder der Umzug am Faschingssonntag. Beim Kinderball am Faschingsdienstag residieren in diesem Jahr Prinzessin Carmen I. (Carmen Heidler, Rain) und Prinz Christian I. (Christian Buchmann, Rain)
„Sicher“, so sagt Manfred Arloth am Ende der Faschingssaison, „wäre ohne Beteiligung des Liederkranzes, der Wasserwacht, des TSV, des Kaninchenzuchtvereins, der Kindergärtnerinnen und vieler weiterer Darsteller eine solche Schau nicht möglich gewesen. Aber ebenso sicher wäre ohne den spontanen Einsatz von Hertha Knoll in dieser kurzen Zeit so etwas nicht auf die Füße zu stellen gewesen.“
Da alle diese Helfer und Mitgestalter des Faschings ohne Gage arbeiten, ja nicht mal ihre Getränke ersetzt erhalten, lädt zum Dank der Faschingsclub Rain erstmals zum „Grillfest“ ein, um wenigstens so den Dank für viele Freizeitstunden und verlorene Abende für die Familie abzustatten.
In der Garde waren Jutta Bucker, Irmgard Friedl, Angela Heidl, Helga Hummel, Waltraud Jung, Marianne Mayr, Christa Nagler, Jutta Nagler, Marianne Neubauer, Johanna Sedelmeir.